Erfolg ist einfach

Erfolg haben, es schaffenErfolg ist einfach. Das Netz ist voll von dieser Botschaft: Du kannst mit Leichtigkeit erfolgreich sein, viel Geld verdienen, fünf-, sechs- oder gar siebenstellig im Monat verdienen.

Was du dir wünschst, brauchst du nur beim Universum zu bestellen und schon kommt es.

Doch da muss ich dich enttäuschen, so einfach ist es nicht.

Zum Erfolg gehören das Tun, die Klarheit, was man will und vor allem entsprechende  Handlungen und unabdingbar das Dranbleiben.

Erfolg ist das Ergebnis des Bemühens. Es gibt keine Abkürzung.

Wir sehen oft den Erfolg von anderen: eine Sängerin wird auf der Bühne von einem riesigen Publikum gefeiert, ein Autor erhält einen Buchpreis, eine Freundin hat die Stelle erhalten, von der sie „geträumt“ hatte.

Doch wir sehen nur den Erfolg, das Ergebnis, nicht aber die Anstrengungen, die diese Menschen dafür unternommen haben. Wir sehen nicht das Scheitern, die Fehlversuche, das Hinfallen und das Doch-wieder- Aufstehen.

Du kannst natürlich sagen, die hatten einfach Glück, sie waren zur rechten Zeit am rechten Ort. Doch auch dann passiert nichts ohne eigene Aktivität. Was nützt es, wenn du zur rechten Zeit am rechten Ort bist und statt auf die Menschen zuzugehen, die wir weiterhelfen könnten, still in der Ecke stehen bleibst und hoffst, sie kämen auf dich zu? Dann, so lass dir gesagt sein, wird …. nichts passieren.

Die Zutaten zum Erfolg

Die erste Zutat zu deinem Erfolg ist also, zu wissen, was du willst und dich als nächstes zu prüfen, ob du dieses Ziel wirklich erreichen willst. Denn nur dann, wenn es dir wirklich wichtig ist, wirst du bereit sein, etwas dafür zu tun, bereit, deinen Plan zu verfolgen.

Ein zweiter wichtiger Punkt steht im Raum: Was du tun kannst, wenn Hürden und Hindernisse auftauchen. Die werden dir zwangsläufig begegnen. Selten ist der Weg zum Ziel ein Spaziergang, er gleicht eher einem Hindernislauf. Sei also darauf vorbereitet. Und wenn du vorbereitet bist, wird es nie darum gehen, ob es überhaupt klappt, sondern nur, WIE du es jetzt anstellst, um diese Hürde zu überwinden. Um Lösungen zu finden, stell dir Fragen.

Als Selbständige z.B. sah ich mich im Laufe der Jahre immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt:

Bereits vereinbarte Aufträge wurden plötzlich wieder abgesagt –
Meine Frage: Meine Wie kann ich trotzdem den Fuß in der Tür lassen? Z.B. gleich einen späteren Termin vereinbaren, nur einen Teil durchführen
Ich hatte mir den Fuß gebrochen
Meine Frage: Wer kann mich fahren?
in Unternehmen, mit denen ich langjährig zusammengearbeitet hatte, wurde die Weiterbildung ausgelagert
Meine Frage: Wie kann ich das ausgleichen?
Familiäre Schwierigkeiten belasten mich
Meine Frage: Wie kann ich mich stabilisieren? Wer kann mich unterstützen?

Hindernisse und Hürden

Um Wege zu finden, Hindernisse zu überwinden, kann das auch bedeuten, sich neues Wissen anzueignen. So z.B. müsste ich lernen, online Coaching oder ein Seminar durchzuführen.

Oft hat mir geholfen, die Nase in den Wind zu halten, mit Teilnehmerinnen und Coachingklienten zu sprechen, um zu hören, welche Herausforderungen sie augenblicklich zu bewältigen haben. Dafür habe ich dann ein Konzept entwickelt und war so die erste, die das anbieten konnte.

Als das Internet aufkam und ich mich auf diese Weise präsentieren wollen, nicht aber das Geld hatte, Dienstleister zu engagieren, die mir eine Website bauen, einen Youtube Kanal einrichten, Fotos oder Videos bearbeiten, musste ich es selbst lernen.

So siehst also, Hürden sind zum Wachsen da.

Leider haben viele Menschen, ob wohl sie mit Schwung und großer Motivation gestartet sind, doch keinen Erfolg. Warum? Sie haben vorschnell aufgegeben. Oft sogar kurz vor dem Ziel. Sie glauben nicht mehr an ihre Vorhaben, verlieben sich in eine neue Idee und beginnen von vorne. Das ist sehr schade. Um deine Zweifel auszuräumen und dranzubleiben, hilft ein Netzwerk. Menschen, die schon erreicht haben, was du willst, die diese Gedanken kennen und gelernt haben, damit umzugehen. Menschen, die an dich glauben, die dir Mut machen. Verbinde dich mit denen.

Also, noch einmal zusammengefasst:

  1. Benenne dein Ziel
  2. Frag dich, ob du bereit bist, dafür etwas zu tun
  3. Tu es
  4. Bleib dran, gibt nicht vorschnell auf

Mein besonderes Angebot

Übrigens: Es gibt ein super Angebot, wenn du dein Ziel erreichen möchtest: Den CoachingClub. Dort triffst du Gleichgesinnte, die sich gegenseitig unterstützen. In kleiner Runde, in monatlichen Online-Treffen arbeitet jede Teilnehmerin an ihrem Ziel, sie erhält Feedback von den anderen und natürlich auch von mir als Businesscoach, sie bekommt Anschub, Ideen, Rückenstärkung. Und nicht nur das: Als Clubmitglied kannst du zweimal im Monat an interaktiven Workshops teilnehmen, die dich selbstsicherer, selbstbewusster und  kommunikationsstärker machen. Und das ist noch nicht alles. Mehr erfährst du auf der Website. Klick einfach an. Du wirst es nicht bereuen.

Hier das Video zum Thema

 

So wird dein Nein gehört

Nein sagen fällt besonders Frauen schwer. Wenn eine Freundin, eine Kollegin, ein Familienmitglied sie um einen Gefallen bittet und sagen sie ganz schnell „Ja“. Du fühlst dich erkannt?  Dann ist es für dich, wie für die meisten Frauen, besonders wichtig, geliebt zu werden. Du möchtest sympathisch erscheinen und hilfsbereit und glaubst, das erreichst du, wenn du alle Bitten erfüllst. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wenn du immer alles übernimmst, immer ja sagst, immer zu Diensten bist, wird man dich nicht schätzen, man wird dir keinen Respekt entgegenbringen.

Die Nachteile eines schnellen Ja

Ein schnelles Ja hat Nachteile. Es bedeutet in erster Linie, dass du deine eigenen Bedürfnisse zurück stellst. Deine eigene Zeit ist dir nichts wert, denn du weißt gar nicht, was man genau von dir erwartet, wie viel Zeit du dafür aufbringen musst. Das merkst du erst im Tun und dann kannst du nicht mehr zurückrudern. Möglicherweise investierst du sogar Zeit in Situationen oder du gibst dich mit Menschen ab, die dir nicht gut tun.

Die Entscheidung liegt bei dir

Wenn du mit dem Nein-Sagen anders umgehen möchtest, dann ist es vor allen Dingen notwendig: Ändere deine innere Einstellung. Sei dir bewusst, dass dich jemand alles fragen darf, dich alles bitten darf und dass du im Gegenzug aber auch das Recht hast, zu allem Ja oder Nein zu sagen. Es liegt bei dir. Wir dürfen einem anderen nicht gram sein, weil er etwas gefragt hat. Er darf es. Aber du hast auch das Recht, dich zu entscheiden. Möchtest du dieser Bitte entsprechen? Oder möchtest du sie ablehnen?

Richtig Nein sagen

Zu all erst: Erbitte Bedenkzeit. Gib nicht sofort eine Antwort. „Ich überleg‘s mir und sage dir dann Bescheid.“ So kannst du prüfen,  was du in der betreffenden Zeit selbst tun wolltest und ob du bereit bist, das zu verschieben oder ganz darauf zu verzichten.

Oft ist es natürlich ein Trick des Gesprächspartners, einen Zeitdruck aufzubauen. Er will ein ganz schnelles Ja. „Ich muss es heute noch wissen“. Doch Stopp! Überlege es dir in Ruhe und dann gib deine Antwort.

Frag nach: Was genau möchtest du von mir? Was soll ich tun? Wer wird mich unterstützen? Was brauche ich dazu? Erst dann kannst du eine gute Entscheidung treffen.

Vorsicht mit einer Begründung

Um unser Nein etwas abzumildern, sind wir schnell bereit zu begründen, warum wir der Bitte nicht entsprechen wollen. Doch Vorsicht: Wenn du eine Begründung gibst, ist das sehr oft die Chance für deinen Gesprächspartner, eine neue Tür für sein Anliegen aufzumachen. Er hat dich um etwas gebeten und du sagst „Nein, nein. Dienstag, da hab ich überhaupt keine Zeit. Da habe ich so viel zu tun.“ Und was bekommst du zur Antwort? „Macht nichts. Macht nichts. Mittwoch reicht auch noch“.

Das Nein muss hörbar sein

Wenn du etwas ablehnen möchtest, müssen die Wörtchen nein oder nicht in deinem Satz vorkommen. Leider sind wir Frauen schnell dabei, es so zu verpacken, dass es gar nicht mehr hörbar wird. Sie sagen dann: „Also eigentlich glaube ich, das geht nicht.“…. Sag stattdessen: „Nein, dafür habe ich keine Zeit“. Das Nein muss hörbar sein.

Du möchtest es ein bisschen netter sagen, damit deine Ablehnung nicht so forsch klingt? Dann verknüpfe es mit einem anderen Satz: „Das ist ein ganz tolles Angebot. Doch leider habe dafür ich keine Zeit.“ Oder: „Es freut mich sehr, dass du bei diesem Projekt an mich gedacht hast. Deshalb tut es mir besonders leid, nicht zusagen zu können. Doch du kannst auch sagen: „ So etwas mache ich grundsätzlich nicht“. Eine solche Absage kann dein Gegenüber am besten akzeptieren. 

Die Schallplatte mit Sprung

Manchmal ist dein Gesprächspartner hartnäckig, er will nicht hören, was du sagst. Bleibt stur und wiederholt seine die Frage. Er hofft, dass du irgendwann nachgibst. Steter Tropfen höhlt den Stein, denkt er vermutlich. Für diese Situation möchte ich dir eine Übung vorschlagen, sie heißt Schallplatte mit Sprung. Vermutlich kennst du das nicht mehr. Wenn Schallplatten einen Sprung haben, laufen sie immer in der gleichen Rille. Und genau das empfehle ich dir auch, wenn jemand hartnäckig am Ball bleibt und dich weich klopfen möchte, dann wiederhole deine Antwort immer wieder. „Nein, ich möchte das nicht tun“. „Wie schon gesagt, ich übernehme diese Aufgabe nicht“.

Wenn das auch nicht hilft, dann bleibt dir nur noch, nach deinem letzten Nein den Raum zu verlassen und dich nicht mehr als Gesprächspartnerin zur Verfügung zu stellen.

Ein klares Nein macht dich stark

Was ist die Folge von einem wohlüberlegten Ja? Du fühlst dich gut hinterher, weil du so etwas ja gesagt hast, was du möchtest und etwas abgelehnt hast, was du nicht möchtest. Du hast dich selbst und deine Bedürfnisse ernst genommen. Der Fragende wird weiß es zu schätzen, weil er weiß, wenn du ja sagst, meinst du Ja. Sei dir das wert!

Ob in der Beziehung oder im Beruf – Diese Fehler solltest du bei einem Neuanfang nicht machen

Ob in der Beziehung oder im Beruf – Diese Fehler solltest du bei einem Neuanfang nicht machen

Fehler beim NeuanfangGanz gleich, ob du jemanden triffst, der dein potenzieller Partner sein könnte oder ob du dir einen neuen Arbeitsplatz anschaust: In beiden Fällen solltest du im Vorfeld prüfen, ob die Voraussetzungen für eine gemeinsame glückliche Zukunft gegeben sind.

Schau genau hin

Wer etwas sucht, ist schnell bereit, nur das in den Blick zu nehmen, was passt und auszuklammern, wo es keine Übereinstimmung gibt. Du liest eine Stellenanzeige mit Scheuklappen,  erkennst nur Aussagen, die deinen Wünschen entsprechen? Du blendest  Eigenschaften und Angewohnheiten des Menschen aus, mit dem du in Zukunft gerne zusammen wärst? Denkst du, dass sich das schon noch geben wird? Denkst du, dass du das noch verhandeln kannst? Oder dass du „ihm“ das noch beibringen kannst?  Dann muss ich dir sagen, dass es meistens nicht funktioniert, sondern es bleibt, wie es ist. Also schau genau hin bei den Stellenanzeigen, ob es wirklich für dich die passende Stelle ist und bei einem Menschen, den du neu kennenlernst ebenso.

Prüf die Chemie

Dein Bauchgefühl ist sehr schlau. Es gibt dir Hinweise, ob du dich wohlfühlst, ob  der Arbeitsplatz und du oder ob der Mensch und du – wirklich harmonieren. Im Job ist das das Vorstellungsgespräch oder auch der erste Eindruck, wenn du die Firma betrittst und Mitarbeiter siehst. Im Privaten sind es die ersten Rendezvous, dir die Signale senden. Sei aufmerksam und blende sie nicht aus.

Mach keine voreiligen Kompromisse

Du möchtest, dass es endlich klappt – mit dem neuen Job oder dem neuen Partner? Dann pass auf, dass du nicht von vorne herein zu große Kompromisse machst. Denn das hat zur Folge, dass du dann sehr viel länger brauchst und vielleicht auch gar nicht schaffst, das zu erreichen, was du wirklich erreichen möchtest.

Bevor du also einen neuen Arbeitsplatz übernimmst, bevor du Ernst machst mit einer neuen Beziehung, prüfe, ob die Rahmenbedingungen deinen Vorstellungen entsprechen. Bist du dir darüber im Klaren? Du arbeitest gerne in ruhiger Atmosphäre, sollst aber im Großrumbüro sitzen?

Du suchst jemanden, mit dem du dich auch mal auf die Schnelle verabreden kannst, doch es ist nur eine Fernbeziehung möglich?  Wie groß ist die Chance, zu einer Einigung zu kommen? Wie groß die Bereitschaft auf beiden Seiten? Was bedeutet es für dich, wenn die Dinge so bleiben wie im Augenblick?

In der Berufswelt kannst du verhandeln, im Privaten kommt das eher einem Machtspiel gleich, was keiner Partnerschaft gut tut.

Checke die Werte

Eine wichtige Voraussetzung für ein gelungenes Arbeitsverhältnis oder private Beziehung ist eine möglichst große Übereinstimmung der Werte. Einmal angenommen, dein Ziel ist es, flexibel zu arbeiten, dann wäre es hundertprozentig nicht gut für dich, wenn du starre Vorgaben hättest. Angenommen, du möchtest eigenständig arbeiten, dann ist auch eine Stelle nichts für dich, bei der es ganz klare Abläufe gibt, an die du dich halten musst und du ständig kontrolliert wirst, ob du getan hast, was du tun sollst.

Wie ist es im Privaten? Ein sparsamer und ein ausgabefreudiger Mensch passen genauso wenig zusammen wie eine Frau, die vor allem gemütliche Abende mit einem Buch liebt und ein Mann, der am liebsten ständig auf Partys geht. Einer von beiden muss in der Regel zu viele Abstriche machen,  doch irgendwann kommt es doch zum Knall.

Zeig, wer du bist und was du willst

Offenheit, Ehrlichkeit und vor allem Klarheit sind die beste Basis für ein gelungenes Miteinander. Nur wenn unser Gegenüber weiß, was uns ausmacht, welches unsere Ziele und unsere Vorstellungen  von der Zukunft sind, ist es möglich, darauf einzugehen.

Im Job heißt das Selbstmarketing. Wenn ein Vorgesetzter hört, welche Erfolge du erzielt hast, dann weiß er, wo er dich einsetzen kann. Und nur, wenn du ihm sagst, wie du dir deine nächsten Karriereschritte vorstellst, kann er dich berücksichtigen, wenn es darum geht, eine entsprechende Stelle zu besetzen. Geh also nicht davon aus, dass du entdeckt wirst, sondern sprich darüber. Vernehmlich und immer wieder.
Wenn du im Privaten deinen Partner/deine Partnerin im Unklaren darüber lässt, was du dir für die Zukunft wünschst und was du anstrebst, darfst du nicht wundern, dass ihr euch auseinanderlebt. Das gleiche gilt, wenn du einsame Entscheidungen triffst und den anderen mit fertigen Ergebnissen konfrontierst.

Es liegt an dir, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um deine Zukunft zu gestalten. Nutze sie.

Du schaust lieber ein Video? “Wertvolle Hinweise von deinem alten Arbeitsplatz”

Ein ergänzender Text Ein selbstbestimmtes Leben für Frauen

EinBlogartikel von mir:
Wenn es Zeit ist für einen beruflichen Neuanfang

Ein selbstbestimmtes Leben für Frauen

Ein selbstbestimmtes Leben für Frauen

Ein selbstbestimmtes Leben zu führen war immer mein Ziel. Das wollte ich nicht nur für mich, ich wollte und will auch andere Frauen motivieren, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Das ist meine Vision, der rote Faden meines beruflichen Wirkens. Bis in die70er Jahre hinein waren die Möglichkeiten für Frauen noch sehr begrenzt. Sie durften ohne die Zustimmung ihres Mannes nicht berufstätig sein, um ein eigenes Konto zu eröffnen, brauchten sie seine Unterschrift, viele Berufe waren für sie nicht oder nur schwer zugänglich. Diese Zeit hat mich geprägt, wie auch das Erleben, wie eingeschränkt meine Mutter in allen ihren Entscheidungen war, da sie über kein eigenes Geld verfügte.

Den ersten Einblick in die gesellschaftlichen Zusammenhänge bekam ich in Vorlesungen zur Familiensoziologie. Zu hören, wie sich die Großfamilie, in der Arbeit gleichwertig auf alle Schultern verteilt wurde und immer eine Kinderbetreuung zur Hand stand, allmählich zur Kleinfamilie wandelte, erschreckte mich. Frauen saßen nun allein mit ihren Kindern in einer Wohnung, pflegten den Haushalt und warteten auf die Rückkehr des Ernährers.

Lebensgestaltung

Die Chance, mich für Frauen einzusetzen, bekam ich mit dem Seminarmodell „Neuer Start ab 35.“ Die jüngeren Leserinnen amüsieren sich sicher über die 35 in diesem Titel, denn heute denken sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht an einen Neustart. Alles hat sich nach hinten verschoben. Die Ausbildungen dauern länger, für die Karriere will erst der Grundstein gelegt sein, die Kinder kommen später zur Welt. Für die Teilnehmerinnen damals aber kam der Kurs gerade recht. Sie wollten herausfinden, wie sie die Zeit nach der intensiven Kinderbetreuung für sich nutzen wollten. Als Dozentin für Kommunikation war es meine Aufgabe, ihr Selbstbewusstsein und ihre Zielklarheit zu fördern.

Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich entwickelte man solche Angebote. „Spurwechsel“ hieß das intensive dreimonatige Seminar. Mehrmals in der Woche kamen die Teilnehmerinnen zusammen, um  ihre Entwicklungswünsche und Ziele, aber auch ihre inneren Hindernissen zu er- und bearbeiten. Da jede Frau auf unterschiedliche Weise Zugang zu sich findet, war mein Team interdisziplinär aufgestellt: Es bestand aus einer Psychologin, einer Malerin, einer Tanztherapeutin, einer Fachfrau für Recht und mir als Kommunikationsexpertin. Welche beeindruckenden Ergebnisse wir erreichen konnten, belegten regelmäßig die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen. Insgesamt 18 Jahre haben wir den Spurwechsel im Auftrag der Landesregierung Vorarlberg durchgeführt und so den Lebensweg von Frauen positiv beeinflusst.

In Folge erhielt ich den Auftrag, für eine andere Gruppe von Frauen ebenfalls ein Konzept zu entwickeln: Frauen 55plus, in dem es um das Älterwerden, die dritte Lebensphase und die damit verbundenen Fragen ging.

Doch zurück zum Anfang: Als mein erstes Kind auf die Welt kam, war es üblich, im Beruf länger auszusetzen und sich ganz dem Haushalt und der Kindererziehung zu widmen. Nach dieser Pause allerdings war die Rückkehr in den Beruf nicht leicht, vor allem, da sich die Bedingungen und damit die Anforderungen am Arbeitsplatz immer schneller veränderten. Darauf wollte ich die jungen Mütter aufmerksam machen. Ich wollte ihnen nahe legen, in der Erziehungszeit den Beruf nicht außer Acht zu lassen, den Kontakt zu ihrer Firma zu halten und sich auch um eine eventuelle Weiterbildung zu kümmern. Dafür entwickelte ich das Konzept „Zeit für mich – Zeit für dich. Junge Mütter gestalten das Leben mit ihren Kindern“. Beim ersten Durchlauf musste ich die Erfahrung machen, dass an einem Kurs, der den Beruf zum Schwerpunkt macht, kaum Interesse besteht. Erst die Kombination mit Themen rund ums Kind füllte das Seminar. Ich holte Fachleute an meine Seite, die über Erziehung, Kinderkrankheiten, Ernährung,  Spielzeug, Kindergarten etc. sprachen. Erst dadurch bekam ich die Chance, meinen geplanten Schwerpunkt – Kontakthalten mit dem Beruf und trotz Kind Zeit für sich zu haben – doch noch zu vermitteln. Das Konzept wurde zum Modell in Baden-Württemberg und erreichte so weit mehr Frauen.

In vielen Seminarreihen und Workshops beschäftigte ich mich mit weiteren Themen, die für ein selbstbestimmtes Lebens eine Rolle spielen:  Geld, Gesundheit, Frauen in der Presse.

Mitverantwortung übernehmen

Da die Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten, stark vom äußeren Umfeld abhängen, liegt es nahe, sich auch mit den gesellschaftlichen Bedingungen zu beschäftigen und hier eine Mitverantwortung zu übernehmen. Ich leitete die Seminarreihe “Neue Wege”, die zum Ziel hatte, Frauen zu ermutigen, im Vereinswesen neue Rollen einzunehmen: Sie sollten nicht sich auf das Kuchenbacken und das Reinigen von Vereinsräumen reduzieren lassen, sondern sich auch für die die Kassenführung oder den Vereinsvorsitz qualifizieren. Mit großem Erfolg. Besonders stolz bin ich darauf, dass die Teilnehmerinnen mit ihrem Engagement erreichen konnten, dass unser Landkreis seine erste Frauenbeauftragte in Vollzeit einstellte.

Den Frauenanteil in den kommunalpolitischen Gremien zu erhöhen, war besonders den Frauenbeauftragten ein Anliegen. So erhielt ich nicht nur den Auftrag, Anwärterinnen für ein politisches Mandat fit zu machen und einen Wahlkampf zu führen, sondern auch, gewählte Politikerinnen zum Erfahrungsaustausch zusammenzubringen. Sie konnten sich in diesem Rahmen neue Fertigkeiten in Verhandlungsführung und Strategiebildung aneignen und ihre Kreativität bei der Lösung von Problemen entfachen. Besonders beeindruckend für mich war, dass Politikerinnen aller Parteien in diesen Seminaren offen und konstruktiv miteinander diskutierten und sich auch danach noch im politischen Alltag weiter unterstützten.

Berufswahl

Ohne eigenes Geld ist ein selbstbestimmtes Leben nicht möglich, das gilt sowohl für das augenblickliche Einkommen als auch für die zu erwartende Rente. Leider spielen diese Aspekte bei der Berufswahl von Frauen häufig nur eine untergeordnete Rolle. Die “Mädchen-Technik-Tage” waren ein erster Ansatz dazu. Natürlich wurden sie mit dem Ziel geschaffen, Mädchen für technische Berufe zu begeistern, doch konnte damit auch bewusst gemacht werden, in welchen Berufen mehr verdient wird und welche sich besser mit Familie verbinden lassen. Beides trifft auf die typische Berufswahl von Mädchen nicht zu. Ich habe an zahlreichen Mädchen-Technik-Tagen mitgearbeitet und im Auftrag von Daimler-Benz Dokumentationen erstellt. Zu anderen Aspekten im Themenkreis Frauen und Beruf forschte ich für die baden-württembergische Landesregierung.

Während heute junge Mütter so früh wie möglich in den Beruf zurückkehren wollen (oder müssen), blieben Frauen früher lange in der Familie. Erst nach einer Pause von 8, 10 oder manchmal 12 Jahren beschäftigten sie sich mit ihrem beruflichen Wiedereinstieg. In den vielen Kursangeboten der Arbeitsagentur war es meine Aufgabe, die Teilnehmerinnen auf diesem Schritt vorzubereiten, ihr in der Familienzeit klein gewordenes Selbstbewusstsein wieder zu stärken, ihre Ziele klar zu formulieren, aber auch, ihre hochstrebenden Erwartungen wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Denn sie glaubten oft, dort inhaltlich wieder anknüpfen zu können, wo sie aufgehört hatten mit Arbeitszeiten, auf die kein Arbeitgeber würde eingehen.

Später interessierten sich Unternehmen für dieses Angebot. Ich änderte den Titel des Seminars in “Job Comeback” und ergänzte Inhalte. Junge Frauen brauchen nicht nur Unterstützung in Bezug auf ihre Rückkehr in die Firma, sondern auch, wie sie ihnen gelingen kann, Beruf, Haushalt und  Kinder zu verbinden bzw. wie sie sich diese Aufgaben in Absprache und Organisation mit ihrem Partner teilen.

In einer Selbständigkeit sahen und sehen mehr und mehr Frauen die Chance, Beruf und  Familie verbinden zu können. Auch ich habe mich aus diesem Grund dafür entschieden. Mit meinen Erfahrungen und dem inzwischen angeeigneten Knowhow begleite ich Gründerinnen auf diesem Weg und unterstütze sie dabei, das eigene Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. In der Selbständigkeit lassen sich die eigenen Fähigkeiten und Talente am besten einbringen. Dass dies auch als Angestellte möglich ist, möchte ich heute mit meinem Programm zur “Neustart statt Sackgasse – Wege der beruflichen Neuorientierung” vermitteln.

Was bleibt?

Nicht nur ich, viele haben sich in der Frauenbewegung eingesetzt, dass sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen verbessern. Manches ist gelungen, manches verändert sich leider nur im  Schneckentempo. Und leider sind auch wieder Rückschritte zu beobachten, nicht nur aufgrund von Corona. Es bleibt viel zu tun. Jede Frau sollte sich, wenn sie es nicht alleine schafft, die Unterstützung holen, die sie braucht, damit ihre Bedürfnisse beachtet und ihre Grenzen respektiert werden.

Wir Frauen kommen nur gemeinsam voran. Wir sollten die Solidarität untereinander noch mehr verstärken. Wir sollten akzeptieren, dass jede Frau ihren eigenen Lebensentwurf hat und Entscheidungen auf dieser Grundlage trifft. Das ist auch mein Ansatz. Ich wollte und will aufzeigen, welche Möglichkeiten, das Leben zu gestalten, offen stehen und bewusst machen, mit welchen Konsequenzen die einzelnen verbunden sind. Welchen Weg eine Frau wählt, liegt ganz bei ihr.

Auf unterschiedlichen Wegen

Seminare, Workshops, Vorträge, das waren die ersten Kanäle, über die ich mit Frauen in Verbindung kam.   Nach der Coachingausbildung wurden der persönliche Kontakt und die individuelle Begleitung zum Schwerpunkt. Mit dem Internet allerdings und seine technischen Möglichkeiten kann ich heute sehr viel mehr Frauen erreichen, sei es über Onlinecoaching, Zoomvorträge, mit meinen Videos und Onlinekursen. Nicht zu vergessen die Sachbücher, die ich zu verschiedenen Themen geschrieben habe, bis jetzt sind es sieben. Alle Titel sind hier zu finden.